Welpen-Geschichten
Elise van den Nieuwelaar (Welpenaufzucht-Assistentin)
21.01.2025
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Zum ersten Mal seit acht Jahren hat das Wolf Science Center wieder Wolfswelpen aufgezogen. Hier sind einige Geschichten von einer Assistentin in der Welpenaufzucht über die neuen Mitglieder: Meeko, Kaya und Aiyana.
Am WSC ist das Ziel der Welpenaufzucht eine starke und gesunde Bindung zu ihnen aufzubauen und ihre Bedürfnisse in jeder Phase zu erfüllen. Dieser Ansatz schafft tiefes Vertrauen und ermöglicht es uns, ihr Verhalten auf eine Weise zu erforschen, die sonst nicht möglich wäre. Die Fürsorge, die sie in den ersten Monaten ihres Lebens erhalten, legt den Grundstein für ihr weiteres Leben.
Sobald die Welpen ankamen, wurden die Trainerinnen zu ihren Betreuerinnen. Zu den täglichen Aufgaben gehörte es, ihnen Gesellschaft zu leisten, ihre Mahlzeiten vorzubereiten, um sie an verschiedene Geschmacksrichtungen zu gewöhnen, und ihre Gehege zu reinigen, damit sie in einer sicheren und frischen Umgebung spielen und diese erkunden können. Das hielt uns ganz schön auf Trab, aber die harte Arbeit war lohnend. Jeden Tag schienen sie ein Stückchen größer zu werden oder etwas Neues zu lernen.
Doch nicht nur die Trainerinnen waren an der Aufzucht der Welpen beteiligt. Die Hunde der Trainerinnen spielten eine wichtige Rolle bei der Sozialisierung der Welpen. Sie spendeten Trost, setzten Grenzen und kommunizierten auf eine Weise, die wir nicht konnten. Jeder Hund ging die Aufgabe anders an – die meisten spielten gerne mit den Welpen, einige lernten schnell, ihre Schwänze vor neugierigen Welpen zu schützen, und alle schienen ihre „Welpen-Schichten“ genauso zu lieben wie wir. Die Bindung zwischen den Welpen und den Hunden ist stark. Diese Verbindung hilft den Welpen nicht nur jetzt, sondern die Hunde können ihnen auch in Zukunft helfen, neue Situationen zu meistern, indem sie ihnen sozialen Rückhalt geben.
Die Welpen durften auch außerhalb des Geheges die Gegend erkunden und Spaziergänge durch den Park machen. Diese Ausflüge waren eine großartige Möglichkeit für sie, neue Umgebungen kennen zu lernen und sich in ungewohnten Situationen wohlzufühlen. Sie kletterten auf alles, was sie finden konnten, untersuchten andere Tiere im Park und nahmen all die neuen Gerüche auf. Mit der Leine zurechtzukommen, war für mich mehr eine Lernkurve als für sie. Kurz darauf begannen die erwachsenen Wölfe, diese Spaziergänge zu begleiten, was den Welpen half, in einer neutralen Umgebung eine Bindung zu ihnen aufzubauen.
Nach fünf Monaten wurden die Welpen unabhängiger, und die menschliche Präsenz wurde nach und nach reduziert. Der nächste Schritt im Aufzuchtprozess besteht darin, sie mit erwachsenen Wölfen zu integrieren, damit sie noch mehr von ihnen lernen können. Dieser Prozess geschieht nicht über Nacht. Die Welpen lernen ihre potenziellen zukünftigen Rudelgefährten zunächst durch Zaunbegegnungen kennen, dann bei gemeinsamen Spaziergängen und schließlich bei überwachten Besuchen. Diese Integrationen werden fortgesetzt, bis die Trainerinnen sicher sind, dass die Welpen erfolgreich in ihr neues Rudel aufgenommen werden können.
Es war eine Ehre, Teil ihrer wachsenden Welt zu sein und zu sehen, wie sie sich zu wunderschönen, intelligenten und selbstbewussten Wölfen entwickeln. Meeko ist sanft und emotional intelligent. Kaya ist mutig und ausgeglichen. Aiyana ist verspielt und neugierig. Trotz ihrer Unterschiede halten sie zusammen, wenn sie nicht gerade auf Abenteuern sind. Vom Erkunden der Gehege über Spaziergänge im Park bis hin zum Kennenlernen neuer Menschen und erwachsener Wölfe – ihre Welt wird immer größer, und sie meistern jeden Schritt mit Bravour.