"Was ist Kunst?"

Jessica Fink (Praktikantin)

30.05.2018

 

In der 11. Klasse stellte uns unser Kunstlehrer genau diese Frage. Doch wie definiert man Kunst? Etwas so ungreifbares, so un-fassbares? Kunst kann nur so vor Leben und Schönheit sprühen oder aber still und ruhig sein wie die tiefe See, augenblicklich verenden und in der Vergänglichkeit zum höchsten Glanz aufsteigen. Kunst ist Freiheit, Verspieltheit, Eigensinn, Zeitlosigkeit und vieles mehr. Doch für mich ist sie vor allem Abenteuer. Und so unendlich viele Möglichkeiten es gibt Kunst zu beschreiben, so viele Medien, um sie der Welt zu offenbaren gibt es.

Eines der für mich schönsten Medien ist dabei seit langem die Fotografie. Sie vermag es kurzweilige, vergängliche Augenblicke „einzufangen“ und trägt ihre Magie in endlose Weiten jenseits des Konzepts der Zeit. In der heutigen Zeit neigt die moderne Technik jedoch dazu den Menschen wie eine Fata Morgana in der Wüste abzuhängen. Der Heilige Grahl „moderne Fotografie“ rückt für den Laien, wie mich, in scheinbar unerreichbare Ferne.

Um mit diesem Mythos aufzuräumen fand am 24. April ein Fotoworkshop am Wolf Science Center statt. Rooobert, Schloss- und Hof-Fotograf der Wölfe zu Ernstbrunn, vermittelte dabei verständlich Wissen und Theorie rund um moderne Fotografie mit Mobiltelefon und Spiegelreflexkamera. Anschließend wurde das wütige Biest namens „moderne Fotografie“ bei den Hörnern, oder eher Pfoten gepackt und gelerntes praktisch ausprobiert. Als „Modelle“ erklärten sich das eingestandene Wolfspaar Nanuk und Una bereit, wobei auch Hund Pepeo der Poserei nicht abgeneigt war. Nach kurzer Zeit verfielen die Fotografie-Schüler in stille Euphorie auf der Jagd nach dem „Heiligen Grahl“. Körper verrenkten und verbogen sich auf der Suche nach dem besten Licht und schönsten Blickwinkel auf unsere Modelle. Die entstandenen Bilder hatten (auch ohne Nachbearbeitung) eine Magie innewohnen, inspiriert durch den Enthusiasmus der Foto-Begeisterten. Das an diesem Tag gelernte prägt mein Verständnis von Kunst weiter und verdeutlicht mir wieder mal, dass Kunst vor allem ein Abenteuer ist. Und bei so „wilden“ Modellen nicht nur ein metaphorisches, sondern ein reales.