Shima *04.05.2008  †21.04.2019

Lina Oberließen (Tiertrainerin)

 

Liebe Shima,

wir sind sehr traurig, uns nach 11 wunderbaren gemeinsamen Jahren von dir verabschieden zu müssen.  Als „Gründerwölfin“ warst du von der ersten Sekunde an mit dabei und hast das Wolfsforschungszentrum auf deine Art und Weise geprägt und mit zu dem gemacht, was es heute ist. Dein Name, Shima, bedeutet übersetzt Mutter und genau das bist du in gewisser Weise für die vielen Wolfsgenerationen, die nach dir ein Teil der WSC Familie wurden.

Umso schwerer fällt es nun, dich gehen zu lassen und nicht mehr bei uns zu haben. Mit deiner lieben und sanften Art hast du dir über die Jahre einen richtigen Fanclub von Besuchern, Paten, Mitarbeitern, Voluntären, Wissenschaftlern und nicht zuletzt Trainern aufgebaut. Denn auch im fortgeschrittenen Alter warst du neuen Trainerinnen gegenüber immer offen und freundlich und hattest nie Dummheiten im Sinn. Ich erinnere mich noch sehr gut an die erste „Wolfspräsentation“, die ich alleine mit dir zusammen machen durfte. Meine Anfänger Nervosität hast du mit deiner unglaublichen Routine wunderbar kompensiert und mir jeden Wunsch (jedes Kommando) von den Lippen abgelesen. Dieser unerschöpfliche Arbeitseifer hat dich auch bei vielen Generationen von Studenten unglaublich beliebt gemacht. Im Gegensatz zu anderen Vertretern deiner Art, bei denen Laune und Tagesform über die Teilnahme oder Nicht-Teilnahme an wissenschaftlichen Tests entschieden, war auf dich wirklich immer Verlass. Du warst schon ein richtiger kleiner Workaholic, dem ausnahmslos jeder Test Freude gemacht hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du auch mitten in der Nacht begeistert aufgesprungen wärst, wenn man dich zur Arbeit gebeten hätte.

Dein Zusammenleben mit den Vierbeinern war ebenso harmonisch wie das mit uns Zweibeinern. Von Beginn an hast du mit Kaspar und deinem Bruder Aragorn in einem Rudel zusammen gelebt. Zwischendurch haben sich immer mal andere Wölfe zu euch gesellt, aber auf lange Sicht wolltet ihr dann doch lieber zu dritt bleiben. Die Rolle als einziges Weibchen mit zwei stattlichen Rüden hat dir glaube ich ganz gut gefallen.

Leider ging es dir in den letzten Wochen vor deinem Tod immer schlechter.­­­­­ Du konntest deine Hinterbeine nicht mehr gut koordinieren, bist oft weggeknickt und am Ende fiel dir sogar das Aufstehen schwer. Wir haben alles versucht, um dir irgendwie zu helfen, wieder gesund zu werden. Neben Medikamenten hast du auch chiropraktische Behandlungen bekommen, bei denen du immer ganz toll mitgemacht hast. Leider war bei deiner Erkrankung letztlich aber nur eine kurzfristige Linderung möglich, keine Heilung.

Nichtsdestotrotz hast du dir deine Begeisterungsfähigkeit fast bis ganz zum Ende beibehalten und immer noch jedes Trainingsangebot begierig angenommen. Die schwere Entscheidung, ob du noch weiter leben möchtest oder wir dich von deinen Leiden erlösen sollen, hast du uns am Ende selbst abgenommen. An der Seite deiner beiden Jungs bist du in der Nacht vom 21.04.2019 friedlich im Stroh eingekuschelt eingeschlafen.

Du wirst immer in unseren Herzen bleiben kleine Shima, unsere wölfische Mutter der WSC Familie. Wo auch immer deine Reise jetzt hingeht, alles Glück der Welt dafür!