On tour mit Layla
Lisa Trimmel (Praktikantin)
03.11.2020
Als ich im August als Praktikantin ins WSC gekommen bin, habe ich mit großer Freude erfahren, dass ich die Möglichkeit habe zu lernen wie ich mit den Hunden spazieren gehen kann. Dazu muss man wissen, dass es hier nicht einfach so ist, dass man sich eine Leine nimmt, den Hund anhängt und los gehts. Die Hunde werden hier am WSC genauso gehalten wie die Wölfe und daher gibt es einige wichtige Verhaltensregeln und auch die Leinenführung muss einmal gelernt werden. Daher gibt es an Anfang Dog Walk Trainings, um mit allem vertraut zu werden.
Nachdem ich einige dieser Trainings absolviert hatte, habe ich mittlerweile die Erlaubnis mit Layla allein spazieren gehen zu dürfen. Layla ist ein guter Anfänger-Hund, um den richtigen Umgang zu lernen. Sie ist sehr brav und ruhig, und ich finde es immer sehr entspannend mit ihr den Wald zu erforschen. Jedoch gibt es eine kleine Eigenheit bei Layla, denn sie buddelt für ihr Leben gerne. Wenn sie mal angefangen hat, ist sie kaum noch zu stoppen. So kann es passieren, dass man entspannt durch den Wald geht, plötzlich bleibt Layla stehen, und starrer Blick auf den Boden, die Ohren richten sich nach vorne, sie stampft 1 bis 2 mal mit beiden Vorderpfoten auf und dann gehts los. Es wird gegraben als gäbe es kein Morgen, meistens reißt sie mit dem Maul sogar ganze Erdbrocken und Wurzeln raus. Innerhalb kürzester Zeit ist das Loch so tief, dass sie ihren ganzen Kopf in die Erde stecken kann. Und das Lustigste daran sind die Geräusche, die sie dabei von sich gibt. Sie versucht, all die Gerüche zu inhalieren und grunzt dabei, dass man sich überlegt, ob man jetzt wirklich einen Hund an anderen Ende der Leine hat. Die ein oder andere Maus hat sie durch solche Aktionen auch schon erwischt. Layla ist da eigentlich ganz geschickt. Aber natürlich entkamen ihr auch einige Mäuse und man kann ihr die Enttäuschung dann richtig ansehen. All die Mühe umsonst. Ein Ding der Unmöglichkeit ist es, sie von einem Loch, das sie grade gräbt, weg zu locken, wenn man einfach selbst weiter gehen will. Am WSC wird nur über positive Verstärkung gearbeitet, deswegen zieht man den Hund nicht einfach weg, oder sagt ihn, dass er das nicht darf. Sondern man muss sie überreden und überzeugen, dass es doch besser ist weiter zu spazieren. Aber für Layla gibt es nichts Besseres als Mäuse auszugraben. Dementsprechend kann man sich denken, wie oft und lange ich ihr beim Graben zusehe. Jedoch empfinde ich es nicht als nervend, sie soll ja ihren Spaß haben. Und falls sie wirklich gar nicht mehr aufhört, gibt es immer noch die Möglichkeit, sich einfach in das Loch zu stellen. Dadurch nimmt man ihr nichts weg und verbietet ihr nichts, weiter graben ist dann aber auch doof.
Ich bin froh, so viele Momente mit Layla erleben zu können und sie besser kennen zu lernen. Ebenfalls freue ich mich schon auf weitere Dog Walk Trainings und dass ich dann auch mit anderen Hunden spazieren gehen kann, um deren Besonderheiten kennen zu lernen.