Des Menschen bester Freund

Evelien Graat (Praktikantin)

14.03.2019

 

Wenn Sie die Einträge dieses WSC-Tagebuchs lesen, werden Sie feststellen, dass es sich bei den Meisten um das Leben unserer Wölfe handelt. Heute möchte ich jedoch über einige andere Tiere am WSC sprechen. Die unbesungenen Helden, könnte man sagen: die Hunde. Wie die Wölfe leben die Hunde am WSC in Rudeln und nehmen an allen Arten von wissenschaftlichen Tests teil. Im Gegensatz zu den Wölfe, die der Anwesenheit von Menschen etwas gleichgültig begegnen, sobald feststeht, dass diese kein Futter mitführen, begrüßen die Hunde jeden Menschen mit ekstatischem Schwanzwedeln und begeistertem Bellen. In letzter Zeit habe ich sogar ein paar Freudenheuler bekommen (ich liebe dich auch, Panya).

Es gibt vier Hunderudel am WSC, von denen das eine von Layla ist. Mit ihr besteht es aus ihrer Tochter Panya, ihrem Sohn Enzi und, das einzige nicht verwandte Mitglied des Rudels, Zuri. Wenn Sie sich das Aussehen der Mutter und ihrer Kinder ansehen, würden Sie nicht vermuten, dass sie verwandt sind, aber ihr Verhalten wird Sie bald davon überzeugen. Sie scheinen alle die Liebe, zum Graben tiefer Löcher in den Boden zu teilen (was Spitze ist, wenn man versehentlich beim Reinigen des Gehäuses hineinstolpert) und zum Stöcke-Kauen. Wenn keine geeigneten Stöcke verfügbar sind, kann man häufig die ganze Familie dabei beobachten, wie sie einen armen jungen Baum zerlegen und ihn von allen seinen Ästen (und, um ehrlich zu sein, den größten Teil des Stammes) entbehren. Sogar Zuri, die sich normalerweise nicht für all die Dummheiten interessiert, nimmt ab und zu an dieser unterhaltsamen Familienaktivität teil.

Ein weiterer WSC-Hund ist Layla's Schwester Bora, die mit Asali ein Rudel bildet. Die beiden Schwestern sind sich in Verhalten und Aussehen sehr ähnlich. Sie teilen sowohl die Liebe zum Graben und Stöcken zerlegen als auch das lästige hohe Bellen. Glücklicherweise bringt sich Bora nach etwa einer Minute mit einem großen Stock oder einem Stein im Maul immer selbst zum Verstummen, und stolziert dann herum, als hätte sie eine Trophäe zwischen den Zähnen. Die kleine Bora und der viel größere Asali kommen wirklich gut miteinander aus. Sie verbringen die meiste Zeit in ihrer kleinen Hundehütte nebeneinander, aber sobald sie menschliche Präsenz entdecken, springen sie darauf und begrüßen jeden Besucher überschwanglich.

Dann gibt es natürlich Meru´s Rudel, zu dem auch die Geschwister Hiari und Imara gehören. Diese letzten beiden führen eine kompliziertere Beziehung als die Familie von Layla. In dieser Gruppe ist Hiari oft der Sonderling. Während Meru und Imara oft gesehen werden können, wie sie entlang des Zauns laufen und bellen, möglicherweise um sowohl gesehene als auch eingebildete Feinde einzuschüchtern, ist Hiari viel ruhiger und sitzt oft abseits. Manchmal ist Imara bisschen gemein zu ihm, aber ich habe auch beobachten können, wie sie süß nebeneinander schlafen. Familienangelegenheiten sind wohl oft etwas kompliziert, wie es scheint.

Und schließlich gibt es noch Gombo und Haida. Diese beiden haben sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Haida ist unser ältester Hund, aber im Herzen ist sie immer noch ein Welpe und spielt liebend gerne. Leider ist Gombo im Gegensatz zu ihr ein bisschen mürrisch und ignoriert oftmals ihre Versuche, mit ihm zu spielen. Obwohl Gombo viel jünger ist als sie, scheint er eine alte Seele und den Geist eines alten Mannes zu haben. Aber er liebt sie wirklich. Ich habe einmal gesehen, wie er zurückgelassen wurde, während Haida spazieren ging, und er winselte solange leise vor sich hin, bis sie zurückkam.

Damit beende ich wohl dieses Profil über unseren Hunden. Wenn Sie das nächste Mal im WSC zu Besuch sind, vergessen Sie nicht, bei den Hunden vorbeizuschauen!