Alltag eines nicht-wissenschaftlichen Praktikanten

Sabrina Obwegeser (Praktikantin)

02.11.2021

 

Im Zuge meiner Ausbildung zur Tierpflegerin, durfte ich die letzten 3 Monate als Praktikantin im Wolf Science Center verbringen. Eine Erfahrung mit vielen wunderbaren Eindrücken, harter körperlicher Arbeit aber auch ganz vielen Momenten,  die ich nie vergessen werde.
Ein typischer Tage als nicht-wissenschaftliche Praktikantin birgt eine Vielzahl an spannenden, schönen, notwendigen aber manchmal auch sehr überraschenden Tätigkeiten... Metzger, ist dabei nur einer der unerwarteten Jobs, den es zu lernen gilt.
Morgens war dabei eine meiner Lieblingszeiten. Wenn man beim Frühstück den Kalender betrachtet und man ließt "Wolfspaziergang", dann kann der Tag nur gut starten. Begleitperson bei einem Spaziergang mit einem Wolf zu sein, ist eine Aufgabe die mir jedes Mal Gänsehaut und und ein dankbares Grinse bescherte. Die Möglichkeit einem dieser wunderschönen Tiere so nah sein zu dürfen, und dabei die ersten eineinhalb Stunden des Tages auf einem wunderschönen Waldspaziergang zu verbringen, das nennt man dann wohl Traumjob!
Natürlich ist nicht jede Aufgabe während des Tages so spannend, aber jede davon unerlässlich. Die Küche sauber halten ist dabei ebenso wichtig wie das Schneiden von Enrichment in Form von Fleischstücken, oder die Reinigung von Gehegen. Zwischendrin kann es auch passieren,  dass es heißt "Hirsch im Freezer Haus", was soviel heißt wie neues Futter für die Wölfe. Da jeder Wolf individuell zwischen jedem 2. und 5. Tag gefüttert wird, ist Futter-Nachschub immer gerne gesehen. Eine Portion ist dabei zwischen 1-3kg, entspricht z.B. einem ganzen Huhn oder Kaninchen. Oder eben auch einem Stück Hirsch.  Und für die portionsgerechte Zerlegung der Futtertiere ist man auch als Praktikantin/Tierpfleger verantwortlich.  Zu Beginn eine etwas fordernde und ungewohnte Aufgabe, die allerdings auch interessant ist und die hungrigen Wölfe zu schätzen wissen.
Bei den Hunden ist das etwas einfacher, da Trockenfutter als Hauptfuttermittel verwendet wird. Ein schöner Vertrauensbeweis war es, als ich die Erlaubnis bekommen habe mich morgens alleine um die Versorgung der Hunde zu kümmern. Es gibt nichts erfüllenderes als Zeit mit Tieren zu verbringen.  Egal ob Wolf oder Hund, während meiner Zeit im Wolf Science Center habe ich viel über diese faszinierenden Tiere gelernt und Erfahrungen gemacht von denen die meisten Menschen nur träumen können.
Wenn man einmal gesehen und gefühlt hat wie sensibel,  feinfühlig und liebenswert diese Tiere sind, dann wird die Geschichte vom "großen bösen Wolf " komplett absurd. Ich nehme aus meiner Zeit am WSC sehr viele wunderbare Momente mit und die Einsicht, dass wir Menschen viel von diesen schönen und bemerkenswerten Tieren lernen können.